Griechenland 1986
Auch in diesen Wochen in Griechenland, meine Begegnung mit Sean Connery.
Mein Mutter wollte ein abgelegens Kloster in dem Geröll nahe der Albanischen Grenze sehen, ich habe vergessen wie der Ort hieß.
Sie passte nicht auf, und verpasste damit den Bus. Es war sehr heiß, wir hatten den Wasserbeutel, so einen aus Leder, der faltbar war, schon leergetrunken, und es war nirgendwo ein Baum oder Unterstand.
Ein Esel ist langsam an uns vorbeigetrottet auf der Schotterpiste, daran erinnere ich mich.
Niemand war zu sehen. Bei sicher 43 Grad an dem noch heißen Nachmittag.
Irgendwann tauchte ein Jeep, beladen mit Leuten, auf. Er stoppte, wohl fragte der Mann von den Partyleuten, was unser Problem sei.
Er und seine Leute nahmen uns mit in die Stadt, es war Tessaloniki glaube ich, kann aber auch eine andere sein.
Als wir ausstiegen und der Mann die Türe hinten am Auto - es war inzwischen dunkel - nachdem wir unsere Rucksäcke rausholten, zumachte - unser leeres, ledernes Wasserbehälternis haben meine Mutter und ich nicht gesehen in der Dunkelheit und es verblieb im Jeep - stand der Mann gegen die belebte Straße, viele Autos, Lichter, und der Mann lächelte ein großes Lächeln zum Abschied, und sagte irgendetwas. Das Lächeln habe ich erkannt.
(und ich kann ja Gesichter nicht gut wiedererkennen, aufgrund meiner Gesichtsblindheit)
Meine Mutter fragte mich entgeistert, ich weiss es genau, denn es war nur kurz, das kann ich mir sogar merken: Ist das ER gewesen?
Sean Connery sah nur eine Frau mit Kind in einer Geröllwüste bei 43 Grad Sonne, und hat sich spontan als Helfer engagiert.
Locker und fröhlich, mit seinen Leuten, die viel miteinander lachten, das ist alles was ich von der Fahrt erinnere.
Wir saßen hinten, es war ein großer Jeep. Es war dunkel als wir in der Stadt eintrafen.
Er hatte ja eine sehr harte Kindheit und musste schon mit 14 Jahren arbeiten als Milchausfahrer in Edinburgh, immer nahe am Zugrundegehen. Da lernt man die innere Härte und das Strahlende, wenn man sich retten kann und durchkommt.
Man lernt das Leben. Der ganze Wohlstandsmüll von heute kann das nicht.
Er drehte damals Highlander in einer Wüstenlandschaft Griechenland/Albanien, so war er grade in der Nähe zu uns/mir.